Glossar

Wir haben für Sie in diesem Glossar Erklärungen häufiger Begriffe aus den Themenbereichen Gesundheit, Ernährung, Stressmanagement und Training zusammengestellt. Klicken Sie einfach auf den jeweiligen Begriff in der Liste, um zum Abschnitt mit der detaillierten Begriffserklärung zu gelangen.

Adaption oder Anpassung (physiologisch)

Physiologische Adaption oder Anpassung bezeichnet im physiologischen Zusammenhang die Angleichung von Organismen oder Organen an bestimmte Umwelt-Reiz-Bedingungen. Die Anpassung kann Gestalt, Farbe, Körpervorgänge oder auch das Verhalten betreffen. Beispiele sind etwa die Akklimatisation, die Hypertrophie der Skelettmuskulatur als Folge von Krafttraining oder die Herzvergrößerung durch funktionelle Beanspruchung beim Ausdauertraining.
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Adaptogen

Ein (pflanzliches) Präparat, das dem Körper hilft sich an innere oder äußere Belastungen anzupassen. Erhöht die Widerstandskraft gegen negative Belastungen wie Stress oder nachteilige Umwelteinflüsse. Charakteristisch für Adaptogene ist die unspezifische Wirkung, d.h. sie wirken allgemein widerstands- und regenerationsfördernd.

Adaptogene stellen als eigene Wirkstoffklasse ein relativ junges Konzept dar. Heute als Adaptogene eingestufte Pflanzenextrakte und Präparate haben jedoch in aller Regel eine lange volksmedizinische Tradition. Siehe auch: Weitere Informationen zu Adaptogenen
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Adipositas (auch Obesitas, Fettsucht, Fettleibigkeit, krankhaftes Übergewicht)

Starkes Übergewicht mit krankhafter Erhöhung des Körperfettanteils. Es werden nach der WHO-Definition drei Schweregrade unterschieden, die Einteilung erfolgt nach der Höhe des Body-Mass-Index (BMI).

Das Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung hängt diesbezüglich interessanterweise nicht allein vom konkreten BMI ab, sondern wird wesentlich von der Verteilung des Körperfettes mitbestimmt. Vor allem Fettdepots um die Leibesmitte, und hier vor allem das innere Bauchfett, haben einen maßgeblichen negativen Einfluss auf den Fettstoffwechsel und den Kohlenhydrat-Haushalt. Adipositas erhöht das Risiko, an Diabetes Typ 2 zu erkranken.

Für starkes Übergewicht gibt es neben genetischen und einigen krankheitsbedingten Ursachen vor allem sozio-kulturelle Gründe: Ein passiver Lebensstil mit wenig Bewegung, kalorienreiche Ernährung mit einem hohen Anteil an schnell verwertbaren Kohlenhydraten und einem hohen Fettanteil, wenig Ballaststoffe, ständige Verfügbarkeit von hochkalorischen Lebensmitteln (Fastfood, Süßigkeiten), starker Konsum von Softdrinks mit hohem Zuckergehalt.

Adipositas ist eine der Hauptursachen für viele der stark im Zunehmen begriffenen Zivilisationskrankheiten wie Diabetes Typ 2, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck und frühzeitige Schäden am Bewegungs- und Stützapparat (v.a. Knie- und Hüftgelenke, Bandscheiben).
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anabol

Im medizinisch-biologischen Zusammenhang bezieht sich der Begriff auf den Aufbau körpereigener Bestandteile durch den Organismus (Anabolismus), kann also mit „aufbauend“ übersetzt werden. Der gegenläufige Prozess nennt sich Katabolismus.
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Andropause, Wechsel des Mannes

Die Andropause wird auch als „Wechsel des Mannes” bezeichnet. Bezeichnet die Übergangsphase in den mittleren Jahren des Mannes, die häufig durch verringerte Testosteronproduktion, erhöhten Körperfettanteil (v.a. charakteristischer „Schwimmreifen”), verringerten Antrieb, Libidoverlust, und allgemein reduzierte körperliche und geistige Leistungsfähigkeit charakterisiert ist. Wird oft als stark belastend empfunden, geht regelmäßig mit Sinnkrisen einher. Den nachteiligen Folgen kann innerhalb gewisser Grenzen mit einer Änderung des Lebensstils und der Ernährung entgegengewirkt werden. Bei schweren Fällen von Testosteronmangel kann eine Hormonersatztherapie sinnvoll sein.
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Body-Mass-Index (BMI)

Kennzahl zur Beurteilung des Körpergewichts in Bezug auf die Körpergröße. Der Body-Mass-Index errechnet sich nach folgender Formel:

Formel Body Mass Index
Formel Body Mass Index

Als normalgewichtig gilt nach WHO-Klassifikation ein Mensch mit einem BMI zwischen 18,5 kg/m² und 25 kg/m². Ab 25 kg/m² beginnt Übergewicht, ab 30 kg/m² stuft die WHO das Übergewicht als behandlungspflichtig ein. In eine differenzierte Beurteilung des BMI werden auch das Geschlecht und das Alter miteinbezogen.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) legt Normalgewicht für Frauen mit einem BMI zwischen 19 kg/m² und 24 kg/m² fest, bei Männern besteht Normalgewicht laut DGE bei einem etwas höheren BMI zwischen 20 kg/m² und 25 kg/m². Hauptgrund für den Unterschied ist die höhere Muskelmasse bei Männern.

Die nachfolgenden BMI-Tabelle fasst die Einteilung der WHO zusammen:

Tabelle Body-Mass-Index BMI laut WHO
Tabelle Body-Mass-Index BMI laut WHO

Weitere Details zum Body Mass Index BMI und seiner Aussagekraft finden sie hier: Body Mass Index (BMI): Exakte Kennzahl oder grobe Richtschnur?

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Cortisol (Hydrocortison, Kortisol)

Ein Hormon, das in der Nebennierenrinde gebildet wird. Cortisol zählt zu den Stresshormonen. Löst u.a. gewebeabbauende Stoffwechselvorgänge aus und stellt auf diesem Weg Energie zur Verfügung. Cortisol wirkt somit katabol. Wirkt dämpfend auf das Immunsystem, hemmt entzündliche Prozesse. Hydrocortison wird in der Medizin gezielt u.a. gegen Entzündungen eingesetzt.

Die körpereigene Produktion von Cortisol hängt von der Tageszeit ab und erfolgt in Schüben (pulsatil). Cortisol wird weiters verstärkt als Reaktion auf körperliche Belastung und bei psychischem Stress gebildet. Cortisol beeinflusst den Fettstoffwechsel, begünstigt den Abbau von Muskelgewebe und erhöht die Infektionsanfälligkeit. Ein zu starkes Ansteigen des Cortisolspiegels wird daher etwa von Leistungssportlern im Training möglichst vermieden. Erreicht wird das u.a. durch eine Begrenzung der Trainingsdauer. Auch verschiedene Nahrungsergänzungen werden eingesetzt, um den Cortisolspiegel nicht zu hoch ansteigen zu lassen und die Stressbelastung zu verringern.
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Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)

Diabetes Mellitus bezeichnet eine Gruppe von Stoffwechselstörungen, die durch die Erhöhung des Blutzuckers (Hyperglykämie) gekennzeichnet ist. Diese ensteht als Folge eines Insulinmangels (absoluter Insulinmangel) oder einer reduzierten Insulinwirkung (relativer Insulinmangel).

Die chronische Erhöhung des Blutzuckerspiegels beim Diabetes mellitus bewirkt ein erhöhtes Risiko für Organschäden, betroffen sind u.a. Augen, Nieren, Nerven sowie das Herz und die Blutgefäße.

Man unterscheidet verschiedene Formen des Diabetes mellitus, die alle durch erhöhte Blutzuckerwerte (Hyperglykämie) gekennzeichnet sind. Beim Typ-1-Diabetes liegt eine Zerstörung der insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse vor, die Insulinproduktion sinkt ab, es kommt zu einem absoluten Insulinmangel. Typ-1-Diabetiker müssen deshalb Insulin von außen zuführen, d.h. Insulin spritzen. Der Typ-1-Diabetes beruht nach heutigem Wissenstand auf dem Zusammenwirken von genetischer Veranlagung mit noch nicht im Detail bekannten Umweltfaktoren.

Beim Typ-2-Diabetes wird zwar anfangs noch genügend Insulin in der Bauchspeicheldrüse produziert, das Insulin wirkt in den Körperzellen aber nicht mehr ausreichend (Insulinresistenz). Als Folge wird zuwenig Glucose in die Zellen transportiert und es kommt zu einer Erhöhung der Blutzuckerwerte (Hyperglykämie). Auslösende Faktoren für einen Typ-2-Diabetes sind Übergewicht, Fehlernährung (zu energie- und fettreich) und Bewegungsmangel. Meist besteht zudem eine genetische Veranlagung, die diese Krankheit begünstigt. Beim Typ-2-Diabetes stellen eine gezielte Ernährungsumstellung, eine Gewichtsreduktion sowie ausreichende Bewegung meist bereits eine wirksame Therapie dar.

Der Schwangerschaftsdiabetes oder Gestationsdiabetes betrifft in Westeuropa etwa 3-5% aller schwangeren Frauen. Diese Störung des Stoffwechsels tritt meist zwischen der 24. und 28. Schwangerschaftswoche auf. Eine rechtzeitige Erkennnung und Behandlung des Schwangerschaftsdiabetes ist unbedingt erforderlich, da er zu schweren Erkrankungen des Neugeborenen und zu einer Gefährdung der Mutter führen kann.
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Ethnomedizin

In der strengen Definition des Begriffs bezeichnet Ethnomedizin eine Wissenschaftsdisziplin, die sich mit der Definition und Interpretation von Gesundheit und Krankheit in unterschiedlichen Kulturen beschäftigt. Untersucht werden in diesem Kontext auch die daraus resultierenden kulturspezifischen Heil- und Behandlungsmethoden. Angebrachter wäre nach Ansicht zahlreicher Autoren für diese Disziplin jedoch die Bezeichnung Medizinethnologie. Häufig wird „ethnomedizinisch” nämlich synonym mit „volksmedizinisch” verwendet. „Ethnomedizinische Verwendung” bezeichnet also oft auch die Verwendung einer Heilpflanze, Substanz oder Methode in einer bestimmten Volksmedizin. Die in diesem Sinn ethnomedizinisch belegte Verwendung von Pflanzen und pflanzlichen Auszügen liefert häufig Hinweise für einen gezielten Einsatz von Extrakten und Wirkstoffen in Nahrungsergänzungsmitteln.
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Homöostase

„Selbstregulation”. Im medizinischen Zusammenhang bezeichnet Homöostase oder Homeostase die Fähigkeit des Körpers, einen gewissen Sollzustand selbständig zu erhalten. Diese Selbstregulation ist ein grundlegendes Funktionsprinzip lebender Organismen (Homöostaseprinzip). Konkrete Beispiele sind etwa: der Anstieg von Puls und Atemfrequenz bei Belastung, um die Sauerstoffversorgung sicherzustellen, die Ausschüttung von Insulin bei Anstieg des Blutzuckerspiegels, um diesen innerhalb gewisser Grenzen zu halten, das Einsetzen von Zittern bei drohender Unterkühlung zur Produktion von Wärme.
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Hypertrophie

Größenzunahme von Organen oder Gewebe durch Zellvergrößerung. Die Hypertrophie ist eine Folge von gesteigerter Syntheseleistung der Zellen (Hypertrophia: „Überernährung”). Dadurch nimmt das Zellvolumen zu, die Anzahl der Zellen bleibt jedoch gleich. Die Hypertrophie ist weitgehend reversibel, bildet sich also nach Wegfall des Auslösers (Stimulus) wieder zurück. Von Hypertrophie zu unterscheiden ist die Hyperplasie, die eine Vergrößerung des Gewebes oder eines Organs durch vermehrte Zellteilung bezeichnet. Im Fall der Hyperplasie nimmt also die Anzahl der Zellen zu. Im Zusammenhang mit Sport bzw. Krafttraining wird unter Hypertrophie typischerweise die sogenannte Aktivitätshypertrophie verstanden, d.h. eine gezielte Belastung eines Muskels führt zu einer Anpassungsreaktion, nämlich dem Wachstum des Muskels. Für viele ist dabei erstaunlich, dass auch ein sehr stark entwickelter Muskel nicht aus mehr Muskelzellen besteht als ebendieser Muskel im untrainierten Zustand. Der Unterschied liegt vor allem in der Größe der Muskelzellen.
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Hypogonadismus

Unterfunktion der Keimdrüsen (Hoden bzw. Eierstöcke). Hypogonadismus kann unterschiedliche Ursachen haben, so kann der Grund für die Unterfunktion im Gehirn liegen (Hypophyse, Hypothalamus; steuern die Aktivität der Keimdrüsen), oder in den Keimdrüsen selbst. Meist wird der Begriff Hypogonadismus in Zusammenhang mit einer Unterfunktion der Hoden verwendet. Diese tritt u.a. als Folge der Alterung des Mannes auf. Die entsprechende Umstellungsphase mit einem Absinken des Testosteronspiegels wird auch als Klimakterium virile (Wechsel des Mannes) bezeichnet. Die möglichen Symptome sind vielfältig, so kommt es durch Testosteronmangel u.a. zu einer Abnahme der Libido, Potenzproblemen, Fetteinlagerung, zur Verringerung der Muskelmasse und Körperkraft.
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Insulin

Insulin, auch Insulinum, Insulinhormon, Inselhormon. Ein Hormon, das in der Bauchspeicheldrüse gebildet wird. Ist für die Regulation des Blutzuckerspiegels lebensnotwendig, kann als einziges Hormon den Blutzucker senken. Nach der Aufnahme von Nahrung steigt der Blutzuckerspiegel (die Konzentration von Glucose im Blut), in der Folge wird vermehrt Insulin ausgeschüttet. Das Insulin bewirkt u.a. einen raschen Transport des Blutzuckers in die Zellen von Muskeln und Leber. Weiters spielt Insulin eine wichtige Rolle bei der Einlagerung von überschüssiger Energie als Fett. Das Risiko an einer erworbenen Insulinresistenz in Form der Typ 2 Diabetes (verstärkte Unempfindlichkeit insulinabhängiger Zellen gegen das Hormon Insulin) zu erkranken wird durch Übergewicht und Bewegungsarmut erhöht. Entsprechend der gesellschaftlichen Entwicklung steigen die Erkrankungen an Typ 2 Diabetes stark an.
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katabol

Im medizinisch-biologischen Zusammenhang bezieht sich der Begriff auf den Abbau körpereigener Bestandteile durch den Organismus (Katabolismus), kann also mit „abbauend” übersetzt werden. Der gegenläufige Prozess nennt sich Anabolismus.
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Ketogene Diät

Eine stark kohlenhydratreduzierte Diätform. Grundidee bei dieser Form der Diät ist die Imitation des Hungerstoffwechsels. Durch eine nahezu vollständige Vermeidung von Kohlenhydraten in der Nahrung soll eine verstärkte Energiebereitstellung aus Fett in Form der sogenannten Ketonkörper oder Ketokörper angeregt werden. Sie ersetzen teilweise die Glucose als Energieträger im Körper. Aus dem verstärkt zugeführten Eiweiß und in geringerem Maß auch aus Fetten kann die unbedingt zur Versorgung v.a. des Gehirns notwendige Menge an Glucose durch den Stoffwechsel hergestellt werden. In der Leber werden als Folge der vollständigen Vermeidung von Kohlenhydraten aus Fettsäuren Ketonkörper gebildet, die nach einer gewissen Umstellungsphase sowohl von der Muskulatur als auch vom Gehirn verwertet werden können.
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Konzentration

Der Begriff Konzentration bezeichnet in der Psychologie die willentliche Lenkung und Einengung der Aufmerksamkeit auf eine bestimmte Tätigkeit oder einen bestimmten Gegenstand. Andere Inhalte oder Reize werden verstärkt ausgeblendet. Da Konzentration eine Anstrengung darstellt, lässt sie sich nicht beliebig lange aufrecht erhalten. Nach einiger Zeit sinkt sie ab. Wie lange Konzentration aufrecht erhalten werden kann, hängt neben der individuellen Veranlagung auch von Faktoren wie Fitness und Schlagqualität, Umgebungsfaktoren wie Lärm und Sauerstoffversorgung, sowie von der Ernährung und der allgemeinen psychischen Verfassung ab. Methoden zur Stärkung und Steigerung der Konzentration umfassen eine gesunde Ernährung, bestimmte Nahrungsergänzungen, Entspannungsübungen, ausreichend Schlaf (eventuell ergänzt durch kurzen Tagschlaf, Power nap), körperliches Training für eine ausreichende Fitness, sowie spezielle Konzentrationsübungen.
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Low-Carb Diät

Eine Diätform, bei der weitgehend oder vollständig auf Kohlenhydrate in der Ernährung verzichtet wird. Ziel ist meist eine Reduktion des Körperfettanteils. Durch den Verzicht auf Kohlenhydrate sollen verstärkt die körpereigenen Fettdepots zur Energiegewinnung herangezogen werden. Low-Carb Diäten werden zu diesem Zweck in aller Regel mit verschiedenen Trainingsarten kombiniert. Den Hintergrund für die angenommene Wirksamkeit der Low-Carb Diäten stellen Überlegungen zur Wirkung von Kohlenhydraten auf den Blutzucker- und Insulinspiegel dar. Manche Formen der kohlenhydrat-reduzierten Diät sind jedoch auch allgemeine Ernährungsphilosophien mit erhofftem dauerhaftem gesundheitlichem Nutzen. Bei den meisten Low-Carb Formen werden Kohlenhydrate durch die vermehrte Aufnahme von Fetten und Eiweiß, meist in Form von Fleisch, ersetzt. Eine Sonderform stellt die sogenannte ketogene Diät dar.
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Nahrungsergänzungsmittel, auch Nahrungsergänzung, Supplement

Nahrungsergänzungsmittel dienen der Ergänzung der normalen Ernährung mit Vitaminen, Mineralstoffen und anderen Mikronährstoffen. Sie werden daher häufig auch Supplemente genannt. In der Europäischen Union sind Nahrungsergänzungsmittel durch die EU-Nahrungsergänzungsmittel-Richtlinie (NEM-RL) reglementiert. Sie gelten rechtlich als Lebensmittel. Die Nachfrage nach Nahrungsergänzungen wächst in den meisten europäischen Ländern als Folge des steigenden Fitness- und Gesundheitsbewusstseins seit Jahren stark an. In den USA ist eine deutlich weiter gefasste Definition für Nahrungsergänzungen etabliert. Viele Präparate, die in den USA als Nahrungsergänzungen frei erhältlich sind, werden in der EU als verschreibungspflichtige Arzneimittel klassifiziert.

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Orthomolekulare Medizin

Kontroversiell diskutierte alternativmedizinische Lehre. Geht auf den Chemiker und zweifachen Nobelpreisträger Linus Pauling zurück (1954 Nobelpreis für Chemie, 1962 Friedensnobelpreis). Dieser beschäftigte sich im Alter mit der Funktion und Bedeutung von Vitaminen und Mineralstoffen für den menschlichen Körper.

Linus Pauling war vom Nutzen hoher Gaben v.a. von Vitamin C überzeugt. Die auf seinen Überlegungen aufbauende alternativmedizinische Lehre der orthomolekularen Medizin sieht zum Teil sehr hohe Gaben von Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen zur Bekämpfung einer Reihe von Krankheiten und auch zur Prävention vor. Dahinter steht u.a. die Überlegung, dass sich die Ernährung durch die Einführung von Ackerbau und Viehzucht in relativer kurzer Zeit stark verändert hat. Die ursprüngliche Ernährung mit einem hohen Anteil an Obst und anderen Pflanzen sowie Wildfleisch aus der Jagd wurde abgelöst durch den Konsum stärkehaltiger Zuchtpflanzen (v.a. Getreide) und tierischer Produkte von Haustieren. Verfechter der orthomolekularen Medizin vermuten daher einen Mangel an Mikronährstoffen (Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen) in der heutigen Ernährung. Auch wird der gezielten Verwendung hoher Dosen bestimmter Vitamine eine Wirksamkeit gegen eine Reihe von Erkrankungen zugeschrieben.

Kritiker der orthomolekulare Medizin weisen auf den Umstand hin, dass die Wirksamkeit der Methoden bisher nicht wissenschaftlich nachgewiesen werden konnte. Zusätzlich ist bekannt, dass zu hohe Dosierungen vieler Vitamine durchaus negative Auswirkungen haben können, bis hin zu Vergiftungserscheinungen und Schädigungen der Leber.
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Osteoporose, Knochenschwund

Die Osteoporose ist eine Erkrankung des Knochens, bei der Dichte und Festigkeit des Knochens abnehmen. Durch die Veränderungen steigt das Risiko von Brüchen. Es kommt bereits bei vergleichsweise leichten Stürzen zu Knochenbrüchen, besonders gefürchtet ist in diesem Zusammenhang der Bruch des Schenkelhalses (Schenkelhalsfraktur). Betroffen ist jedoch das gesamte Skelett. Meist tritt Osteoporose als Alterserscheinung auf, Frauen sind stärker von Osteoporose betroffen als Männer. Bei etwa jeder dritten Frau zeigt sich Osteoporose nach der Menopause. Bei Männern steht Osteoporose u.a. in Zusammenhang mit einem zu niedrigen Testosteronspiegel, etwa aufgrund einer Hodenunterfunktion (Hypogonadismus).
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Phytohormone, auch Pflanzenhormone

Phytohormone sind von höheren Pflanzen synthetisierte hormonähnliche Stoffe. Phytohormone steuern physiologische Reaktionen von Pflanzen wie Wachstum, Rhythmus der Blüte, Zellteilung und Samenreifung. Zu den Phytohormonen zählen u.a. Auxine, Gibberelline, Zytokinine, Äthylen.

Da manche Phytohormone auch eine physiologische Wirkung beim Menschen besitzen, haben manche dieser Stoffe Bedeutung in der Heilkunde oder werden in Form von Pflanzenextrakten in Nahrungsergänzungen eingesetzt. In diesem Zusammenhang ist vor allem die Gruppe der Phytoöstrogene zu nennen.
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Phytoöstrogene

Phytoöstrogene (auch: Phytoestrogene, pflanzliche Östrogene) sind sekundäre Pflanzenstoffe, die strukturelle Ähnlichkeit mit Östrogenen (den wichtigsten weiblichen Sexualhormonen) aufweisen und an die entsprechenden Rezeptoren im menschlichen Körper binden. Phytoöstrogene besitzen daher hormonähnliche Wirkung beim Menschen.

Phytoöstrogene sind strukturell den Östrogenen nur ähnlich, zählen chemisch jedoch nicht zu diesen. Die strukturelle Ähnlichkeit ermöglicht eine Bindung an die Estrogenrezeptoren und damit eine physiologische Wirkung im menschlichen Körper.

Wichtige pflanzliche Östrogenen sind die Isoflavone Genistein, Daidzein und Coumestrol. Neben diesen Isoflavonen existiert jedoch noch eine Reihe weiterer sekundärer pflanzlicher Stoffe mit östrogenähnlicher Wirkung beim Menschen.

Aufgrund ihrer Fähigkeit an Estrogenrezeptoren zu binden und damit eine Wirkung zu entfalten, die dem körpereigenen Östrogen ähnlich ist, wird für Phytoöstrogene die Fähigkeit vermutet, Wechselbeschwerden zu lindern und das Osteoporose-Risiko zu senken.
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SMART-Prinzip

Das SMART-Prinzip ist ein Schema zur Definition von Zielen und zugehörigen Terminen. Das Prinzip dient der konkreten Zielvereinbarung, wobei folgende Grundsätze beachtet werden:

  • Spezifisch: Ziele müssen klar und konkret festgelegt werden, nicht vage und allgemein.
  • Messbar: Ziele müssen messbar sein. Es muss klar sein, wann ein Ziel als erreicht anzusehen ist. Klare Kriterien sind dafür festzulegen.
  • Ausführbar, akzeptabel: Ziele müssen für den Betroffenen auch akzeptabel sein, er muss mit der Vereinbarung einverstanden sein und die Zielvereinbarung annehmen.
  • Realistisch, erreichbar: Die vereinbarten Ziele müssen auch mit realistischem Aufwand erreichbar sein, keine Wunder und Ausnahmeleistungen vereinbaren!
  • Terminierbar: Zu jedem Ziel ist ein Termin festzulegen, bis zu dem das Ziel zu erreichen ist. Zielvereinbarungen sind nur mit einem konkreten Termin sinnvoll. Vereinbarungen, die zeitlich offen oder vage bleiben, führen erfahrungsgemäß zu wenig außer einem permanent schlechten Gewissen und einem diffusen Leistungsdruck.

Das SMART-Prinzip wird häufig für die Zielvereinbarung in der Mitarbeiterführung verwendet. Sehr gut sind die Grundsätze jedoch auch für die Arbeitsplanung und Priorisierung von Selbständigen und Freiberuflern einsetzbar. Eine ausführlichere Beschreibung des SMART-Prinzips finden Sie in unserem Blog-Artikel Das SMART-Prinzip: Strukturiertes Vorgehen zur Erledigung Ihrer Aufgaben.

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Stress, Stressbelastung

Stress (von engl. “Druck”, “Kraft”, “Belastung”): Stress ist ein von H. Seyle im Jahr 1936 geprägter Begriff für ein charakteristisches Reaktionsmuster. Dieses Muster, das auch als Anpassungssyndrom bezeichnet wird, zeigen Tiere und Menschen als Antwort auf erhöhte Beanspruchung.

Die schädigenden Reize (Stressfaktoren, Stressoren) können physikalischer (Hitze, Druck, Kälte, Lärm, mechanische Beanspruchung), chemischer (Schadstoffe, Drogen), medizinischer (Verletzungen, Infektionen) oder psychischer (Isolation, Leistungsdruck, Prüfungssituationen, emotionale Belastungen) Natur sein.

Die ausgelösten körperlichen Reaktionen umfassen ein breites Spektrum: Es kommt zu einer über den Hypothalamus im Zwischenhirn ausgelösten Überfunktion der Nebennieren. Folgen sind eine erhöhter Tonus des sympathischen Nervensystems, die Ausschüttung von Adrenalin und die Vergrößerung der Nebennierenrinde mit erhöhter Corticosteroidproduktion. Gleichzeitig tritt eine Schrumpfung des Thymus und der Lymphknoten ein.

Wird dabei die physiologische Reaktionsbreite überschritten, d.h. findet eine Belastung über das zuträgliche Maß hinaus statt, dann führen die Stressfaktoren zum sogenannten Dis-Stress, dem schädigenden Stress, der eine krankheitsbegünstigende Wirkung besitzt. Typische Folgen des Dis-Stress sind Magengeschwüre, Bluthochdruck, Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems bis hin zum Herzinfarkt.

Die nur kurz dauernde physiologische Anpassung an alltägliche geistige und körperliche Anforderungen hingegen wirkt anregend und leistungssteigernd und wird als Eustress bezeichnet. Diese (positive) Art von Stress bildet auch die Basis für gezielte Leistungssteigerung durch Training.

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Testosteron

Testosteron ist das männliche Geschlechtshormon. Es bewirkt die Ausbildung der männlichen sekundären Geschlechtsmerkmale, fördert die Spermienreifung und beeinflusst das Verhalten.

Ein Mangel an Testosteron führt beim Mann zu verstärkter Fetteinlagerung, zu einem Verlust an Muskelmasse, zu verringertem Antrieb und reduziertem Dominanzverhalten. Ein zu niedriger Testosteronsspiegel birgt das Risiko einer verringerten Knochendichte und begünstigt die Osteoporose beim Mann. Ein Absinken des Testosteronspiegels kann krankheitsbedingt sein (etwa als Folge einer Hodenunterfunktion (Hypogonadismus)), aber auch durch Stress und Überlastung hervorgerufen werden. Insgesamt sinkt die Testosteronproduktion beim Mann mit zunehmendem Alter ab, in einem gewissen Maß kann dieser Entwicklung durch einen angepassten Lebensstil mit ausreichend körperlichem Training, Gewichtsreduktion und einer gezielten Ernährung entgegengewirkt werden.
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Tonikum

Kräftigungsmittel, Stärkungsmittel. Weniger gebräuchlich ist das Synonym „Roborans”. Der Begriff deckt einen weiten Bereich von Präparaten ab. Charakteristisch für Tonika ist die eher unspezifisch kräftigende Wirkung. Tonika werden nicht gegen bestimmte Erkrankungen eingesetzt, sondern gegen Schwächezustände. Von Adaptogenen unterscheidet Tonika in ihrer Definition v.a. das Fehlen des präventiven Aspekts. Tonika kommen bei bereits eingetretenen Schwächezuständen zum Einsatz, während Adaptogene zusätzlich zu ihrer regulierenden Wirkung die Widerstandskraft und die allgemeine Belastbarkeit erhöhen sollen. Es können einige Adaptogene aber durchaus auch als Tonika eingesetzt werden, die Begriffe überlappen.
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