Ashwagandha (Withania somnifera) Informationen

Withania somnifera (Ashwagandha): Pflanze, Beeren und Wurzeln
Withania somnifera (Ashwagandha): Pflanze, Beeren und Wurzeln

Ashwagandha, zu Deutsch auch Schlafbeere oder Winterkirsche genannt, ist eines der wichtigsten Stärkungsmittel in der ayurvedischen Medizin. Die lateinische Bezeichnung lautet Withania somnifera, synonym werden auch die Bezeichnungen Physalis somnifera und Solanum somniferum verwendet.

Im ayurvedischen Konzept wird der Pflanze sattvische Natur zugeschrieben, das heißt, sie fördert die Ruhe und Klarheit des Geistes und bringt die Emotionen ins Gleichgewicht. Auf die ausgleichende Wirkung nimmt auch die lateinische Bezeichnung “somnifera” (schlafbringend) Bezug.

Withania somnifera reduziert das Stressempfinden, vermindert Ängste und verbessert Lern- und Merkfähigkeit. Die Pflanze wird heute auch als Adaptogen eingestuft. Ayurveda-Therapeuten ist Ashwagandha zudem als Aphrodisiakum bekannt.

Botanik, Vorkommen und Merkmale

Die krautige Pflanze aus der Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae) mit kleinen ovalen Blättern wird meist zwischen 30 und 100 cm hoch. Withania somnifera kommt in ganz Afrika, dem Mittelmeerraum, Vorder- und Südasien sowie China und Mauritius vor.

Die Blüten sind grün und unscheinbar, während die Frucht der Pflanze ein recht charakteristisches Aussehen hat: Eine orange bis rote Beere mit einem Durchmesser bis etwa 8mm wird von duchscheinenden Blättern lampionförmig umhüllt. Nach dem Ausreifen der Frucht platzt dieser Lampion auf und bildet einen Kelch, in dessen Zentrum die Beere sitzt, siehe Abbildung oben.

Die meist geraden bis leicht gekrümmten Wurzeln werden bis 30 cm lang, mit wenigen Seitenwurzeln und einem Durchmesser bis etwa 2 cm. Der Geruch der Wurzel ist stark und charakteristisch, der Geschmack leicht bitter und erinnert an Lakritze.

Weitere Bezeichnungen und Schreibweisen sind: Ashvaganda, Pferdewurzel, Indischer Ginseng, Jangida, Kuthmithi, engl. Wintercherry.

Verwendete Pflanzenteile und Gewinnung

Genutzt werden traditionell sowohl die oberirdischen Teile als auch die Wurzel. In moderner Form findet jedoch vor allem die Wurzel Verwendung. Zu bevorzugen sind Wurzeln von Pflanzen mit einem gewissen Mindestalter, da bei sehr jungen Pflanzen (ein bis zwei Jahre) der Wirkstoffgehalt niedriger ist.

Hochwertige Präparate werden aus wenigstens siebenjährigen Pflanzen gewonnen. Extrakte sind geriebener Wurzel vorzuziehen, da sie hinsichtlich des Wirkstoffgehalts standardisiert werden können.

Wirkstoffe und Wirkmechanismen von Withania somnifera

Die Wurzeln enthalten verschiedene Alkaloide wie Anaferin, Anahygrin, Cuscohygrin, Tropin und Withasomnin. Weiters finden sich sogenannte Withanolide („Steroidlactone“), etwa Somniferanolid, Somniwithanolid, Withaferin A und Withasomniferanolid.

Die genauen Mechanismen der zahlreichen positiven Effekte von Withania somnifera sind noch nicht im Detail bekannt. Eine zentrale Bedeutung dürfte jedoch den Withanoliden zukommen. Hochwertige Extrakte verfügen über einen Gehalt von wenigstens 2,5% Withanoliden.

Anwendungen und Hauptnutzen

Studien weisen auf entzündungshemmende, immunstärkende und allgemein kräftigende Wirkungen hin [1]. Es konnten auch positive Effekte auf das Herz-Kreislaufsystem und das zentrale Nervensystem nachgewiesen werden [2,3].

Untersucht wurde auch die Wirkung gegen Stressbelastung [4,7] und der Einsatz von Withania somnifera als Adaptogen [5]. Mögliche Mechanismen der immunstärkenden Wirkung werden aktuell erforscht [6], ebenso die antioxidative Wirkung [8].

Geschichte und Ethnobotanik

Withania somnifera gehört unter dem Namen Ashwagandha wegen der vielseitigen Wirkungen und der sehr guten Verträglichkeit zu den am häufigsten genutzten Arzneimitteln in der ayurvedischen Medizin. Die Bedeutung von Withania somnifera für die ayurvedische Medizin ist mit der des Ginseng für die chinesische Medizin vergleichbar.

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Wissenschaftliche Literatur

[1] Mishra LC, Singh BB, Dagenais S.
Scientific basis for the therapeutic use of Withania somnifera (ashwagandha): a review.
Altern Med Rev. 2000 Aug;5(4):334-46.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/10956379

[2] Kulkarni SK, Dhir A.
Withania somnifera: an Indian ginseng.
Prog Neuropsychopharmacol Biol Psychiatry. 2008 Jul 1;32(5):1093-105.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17959291

[3] Bhatnagar M, Sharma D, Salvi M.
Neuroprotective effects of Withania somnifera dunal.: A possible mechanism.
Neurochem Res. 2009 Nov;34(11):1975-83.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19444606

[4] Archana R, Namasivayam A.
Antistressor effect of Withania somnifera.
J Ethnopharmacol. 1999 Jan;64(1):91-3.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/10075127

[5] Bhattacharya SK, Muruganandam AV.
Adaptogenic activity of Withania somnifera: an experimental study using a rat model of chronic stress.
Pharmacol Biochem Behav. 2003 Jun;75(3):547-55.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12895672

[6] Mikolai J, Erlandsen A, Murison A, Brown KA, Gregory WL, Raman-Caplan P, Zwickey HL.
In vivo effects of Ashwagandha (Withania somnifera) extract on the activation of lymphocytes.
Journal of Alternative and Complementary Medicine. 2009; 15(4):423-30.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19388865

[7] Murthy SM, Mamatha B, Shivananda TN.
Phytochemistry and medicinal uses of Withania somnifera (L.) Dun.
Biomed. 2009; 4(2):123-129.

[8] Sumathi S, Padma PR.
Radical scavenging activity of different parts of Withania somnifera.
International Journal of Plant Sciences (Muzaffarnagar). 2009; 4(1):198-201